Kopfweiden gehören in der Region, in und um Turtmann, zu den wertvollsten ökologischen und biologischen Landschaftselementen.
Die Kopfweide wurde vor vielen Jahren angepflanzt und gepflegt. Sie dienten der damaligen Bevölkerung als Energieholzlieferant und zur Entwässerung der oft vernässten Böden im Talgrund. Wichtig war auch die Eigenschaft der jungen Weidenausschläge. Durch ihre Elastizität lassen sie sich bestens verarbeiten und wurden für das Flechten von Körben und Traghilfen verwendet. Die bekannteste Traghilfe aus dieser Zeit ist sicherlich die Walliser „Tschifru“. Der Wert der Kopfweide und ihrer Nutzung ist jedoch immer wie weiter in den Hintergrund gerückt. Heute stellt die Kopfweide einen grösseren ökologischen und biologischen Wert dar. Die Kopfweiden bietet vielen Vögeln, Insekten und Nagetieren einen Lebensraum und Unterschlupf. So Leben zum Beispiel Fledermäuse in den grossen hohlen Stämmen.
Durch den Nutzungsverzicht weisen viele der Kopfweiden ein erhöhtes Alter der Ausschläge auf. Die milden Winter und die damit verbundenen Nassschneeniederschläge setzen diesen überalterten Kopfweiden arg zu. Die Gefahr besteht darin, dass die Kopfweide der Belastung nicht standhält und auseinanderbricht. Was zum Verlust der Kopfweide führt. Um dieses Erbe nicht zu verlieren, sind Pflege und Unterhalt der wertvollen Kopfweiden von Turtmann von grosser Bedeutung.
Aus diesem Grunde lies die Burgergemeinde Turtmann ein Projekt zum Erhalt der Kulturlandschaft und den dazugehörigen Kopfweiden ausarbeiten. Das Projekt wird durch Bund und Kanton und die Gemeinde Turtmann-Unterems finanziell unterstützt. Als wichtiger Partner unterstützt der Fonds Landschaft Schweiz das Projekt mit CHF 25'000.-. Auf Gemeindeterritorium Turtmann-Unterms wurden 402 Kopfweiden inventarisiert. Darunter sind Exemplare welche einen Brustumfang von 7 – 9 Meter aufweisen. In einer ersten Etappe 2019 werden 225 Kopfweiden gepflegt. Die Massnahmen werden vom Zweckverband Forst Region Leuk ausgeführt.
